Peter Hollo: LinkedIn, Du warst mal richtig gut!

Ich gebe zu, auch ich werde nicht jünger. Deswegen wächst auch bei mir die Tendenz anzunehmen, dass früher alles besser gewesen wäre. Selbst ich, wenn ich meinen eigenen Heldengeschichten glauben schenken darf.

 

Aber... manchmal ist da etwas dran. Bis vor nicht allzu langer Zeit, da war LinkedIn das Medium der Wahl, wenn es um gute und erfolgreiche Business-Kommunikation ging. Wie gesagt, war. Denn seit einigen Monaten verabschiedet sich LinkedIn in die zunehmende Bedeutungslosigkeit. Statt guter Views und anderer positiver Kennzahlen wabert die Plattform langsam und fast unmerklich hinüber in das Reich des ermüdenden politischen Virtue Signallings, in die schöne neue KI-Welt von Leuten in Actionfigurenverpackungen, in die Welt der Duckfaces, vieler großer Augen und der Bilder mit großem Hautanteil. Kann man machen. Und wenn jemand mein Duckface sehen wollte, was zugegeben nicht sehr schön ist, würde ich das vielleicht auch tun und das als Male Empowerment verkaufen. Und das meine ich ganz ironiefrei. So funktioniert einfach Marketing und darf auch so gemacht werden, wenn... wenn das nicht alles ist, was LinkedIn noch anzubieten hat.

 

Nicht nur ich bemerke das, sondern zahlreiche andere Nutzer*innen auch. In meinem Umfeld mehren sich die Klagen. Und das habe ich schon einmal erlebt, auf einer anderen Plattform. Die Zahlen bei LinkedIn, und damit der Nutzwert, sind im Keller. Schlechte Zahlen und belanglose Posts auf Facebook-Niveau? Na dann hätten wir ja alle gar nicht von, Ihr wisst schon, der anderen Business-Plattform, flüchten müssen?

 

Was ich derzeit poste, das könnte ich auch meiner toten Oma erzählen. Es hätte ungefähr die gleiche Wirkung. Liebes Xing, äh sorry, LinkedIn, was ist los mit Dir? Du warst mal unser hochgeschätzter Freund, ein Leuchtturm in der Schar der Wannabe-Business-Websites. Und jetzt? Du lässt uns im Stich. Ist Dir vielleicht jetzt noch wurscht, denn wir sind ja noch da. Bisher haben wir mannhaft und frauhaft all die 20jährigen Erfolgscoaches ertragen, die Finanzberater und selbst die

 

die ihre

 

Beiträge

 

jetzt

 

so schreiben,

 

wegen der Aufmerksamkeit ...und so.

 

Sich einen guten Ruf aufzubauen, das dauert Jahre. Den guten Ruf zu verlieren, manchmal nur Sekunden. Bitte sei wieder der Alte/die Alte, Du weißt schon, Du bist nicht Du, wenn Du hungrig bist.

 

Lass uns jetzt nicht hängen. Und wenn die Zahlen wieder stimmen, dann kann hier jede(r) posten, was ihn oder sie oder them glücklich macht. Das ist ja das schöne. Der Mix machts. Jede(r) Unternehmer*in hat das Recht so an den Start zu gehen, wie man möchte. Das ist Unternehmertum!

 

...aber krieg bitte den anderen Kram wieder geregelt. Bitte!

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