Mussten unsere Altvorderen noch anti-, contra- und -bewegt sein, so gilt für uns das Diktat des metro-, meta- und vor allem des multi-. Multitasking muss schon sein. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wären wir nur zu schnödem Monotasking fähig. Meisterinnen und Meister des alles und überall. Oder vielleicht doch nur des überall und nirgends?
Galt einstmals, dass das was man mache, man doch richtig und konzentriert machen solle, gilt heute vor allem es mit anderen Dingen gleichzeitig zu tun. Hat sich dadurch unsere Beziehung zu unserem Tun positiv verändert? Blickt man in die Arbeitswelt, wohl eher nicht. Von Überforderung, Ohnmacht und Angst ist hier die Rede. Wie wäre es , wenn wir uns wieder auf das gute alte Monotasking zurück besinnen würden? Nämlich darauf unsere Aufgaben wieder zugewandt, fokussiert und konzentriert anzugehen? Multitasking beraubt uns der Identifikation mit unserem Tun, es führt dazu, das wir uns immer mehr getrieben fühlen, als selbst die Treiber zu sein. Es verwirrt und trübt unseren Blick und macht es uns oft unmöglich die Konsequenzen unseres Tuns zu sehen. Weder die negativen, noch die positiven.
Und es bringt uns um noch etwas ganz entscheidendes. Um die Chance in etwas zur wahren Meisterschaft zu gelangen. Meisterwerke der Kunst, der Wissenschaft oder des Geistes, sind nicht etwa im Vorbeigehen entstanden, sondern dadurch, dass sich Menschen voll und ganz auf eine Sache eingelassen haben. Sie sind Ergebnisse konsequenten Monotaskings. Ergebnisse der Einheit von Person und Tun. Ergebnisse der unbedingten Identifikation und der bewussten Zugewandtheit. Es liegt an uns, wer wir sein wollen.
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